Dassault/Breguet/Dornier Alpha Jet
Eines aus der Reihe der internationalen Programme zur Entwicklung und Produktion von Flugzeugen, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs ins Leben gerufen wurden, ist der Dassault-Breguet/Dornier Alpha Jet, der als Konstruktions- und Entwicklungsprogramm am 22. Juli 1969 angekündigt wurde. Sowohl Frankreich als auch die Bundesrepublik Deutschland benötigten ein neues Unterschallflugzeug zur Anfänger-/Fortge-schrittenen-Schulung und als leichtes Kampfflugzeug, das die im Dienst befindlichen Lockheed T-33A, Fouga Magister und Dassault Mystére IV A Schulflugzeuge sowie die Aeritalia (Fiat) G91 Jagdbomber ersetzen sollten.
Nachdem Dassault-Breguet und Dornier die Konstruktion zur Erfüllung dieser Anforderung eingereicht hatten, wurde am24. Juli 1970 mitgeteilt, dass der Alpha Jet ausgewählt worden war, und Ende 1972 wurden von der französischen sowie von der bundesdeutschen Regierung die Freigabe für den Programmbeginn erteilt. Nach der Erprobung der Prototypen wurde die Genehmigung zur Serienproduktion am 26. März 1975 erteilt.
Der Alpha Jet ist ein selbsttragender Schulterdecker in Ganzmetallbauweise, mit gepfeilten Flügel und Leitwerk, einziehbarem Bugradfahrwerk, Platz für zwei hintereinander-sitzende Personen auf Schleudersitzen und einem Antrieb, der aus zwei SNECMA/Turboméca Larzac Mantelstrom-Triebwerken besteht.
Technische Daten
Dassault-Breguet Alpha Jet E
Typ: zweisitziger Anfänger-/Fortgeschrittenen-Jet-Trainer.
Triebwerk: zwei SNECMA/Turboméca Larzac 04-C5 Mantelstrom-Triebwerke mit 1.350 kp Schub.
Leistung:
Höchstgeschwindigkeit 920 km/h bzw. Mach 0,85 in 10.000 m und 1.000 km/h in Meereshöhe;
Dienstgipfelhöhe 14.630 m;
max. Reichweite 1.230 km.
Rüstgewicht 3.345 kg;
max. Startgewicht 7.500 kg.
Abmessungen:
Spannweite 9,11 m; Länge 12,29 m; Höhe 4,19 m;
Tragflügelfläche 17,50 m².
Bewaffnung: eine abnehmbare Gondel unter dem Rumpf mit einer DEFA 30 mm Kanone plus zwei Außenstationen unter jedem Flügel, an die sich eine Vielzahl von Lasten, darunter Raketen und Luft-Luft-bzw. Luft-Boden-Flugkörper hängen lassen
Es gibt ihn in drei Versionen; als Alpha Jet E (Ecole) Schulflugzeug, als Alpha Jet A (Appui) Angriffsflugzeug und als Alpha Jet B für den Export nach Belgien. Der Alpha Jet NGEA (Nouvelle Génération pour l’Ecole et l’Appui/ Neue Generation für Schulung und Unterstützung) machte seinen Erstflug 1982. Er kann zwei Magic 2 Luft-Luft-Raketen und Zusatztanks tragen. Außerdem wurden zwei Prototypen Alpha Jet TST mit transsonischer Tragfläche und Alpha Jet DSFC mit ‘Direkter Seitenkraftsteuerung in der Bundesrepublik von Dornier entwickelt. Der erste von vier Prototypen absolvierte am 26. Oktober 1973 seinen Jungfernflug. Die Auslieferung des Alpha Jet E für die französische Armée de l’Air begann im Sommer1978 und des Alpha Jet A für die bundesdeutsche Luftwaffe im März 1979. Der Anfangsbedarf für diese beiden Streitkräfte lag bei 200 bzw. 175 Maschinen, der Anfang 1982 fast abgearbeitet war. Die Stückzahl aller Versionen des Alpha Jet lag bei 500, von denen fast 80 Prozent ausgeliefert wurden. Neben dem französischen und deutschen Bedarf gehörten auch Exemplare für Belgien (33), Ägypten (Lizenzproduktion) (45), Elfenbeinküste (6), Marokko (24), Nigeria (24), Katar (6) und Togo (5).